Retinol

Retinol (Vitamin A) ist der Superstar unter den Kosmetikwirkstoffen, dessen Wirksamkeit in zahlreichen klinischen Studien bestätigt wurde:

Anti-Aging-Eigenschaften:

  • Erhält das vorhandene Kollagen durch die Hemmung von Matrix-Metalloproteinasen (MMP), welche durch UVB-Strahlung verstärkt werden. Gleichzeitig stimuliert es die Kollagenproduktion und unterstützt die Bildung weiterer wesentlicher Hautbestandteile wie Glykosaminoglykane (GAGs), natürliche Feuchtigkeitsfaktoren und Filaggrin, um ein jugendlicheres Hautbild zu fördern.
  • Regt die Zellerneuerung an, wodurch abgestorbene Zellen durch frische ersetzt werden – das Ergebnis ist eine strahlendere Haut.

Pigmentflecken-mindernde Eigenschaften:

  • Reduziert Pigmentflecken, indem es die Melaninübertragung auf Epidermiszellen blockiert, die Aktivität der Melanozyten verringert und die Zellerneuerung beschleunigt.

Akne-reduzierende Eigenschaften:

  • Mildert Akne, indem es die Größe und Aktivität der Talgdrüsen reduziert und die Zellerneuerung fördert.

Retinol wird in Kosmetika in Konzentrationen von 0,01 % bis 1 % eingesetzt. Obwohl es keine strikten Anwendungsbeschränkungen gibt, raten Toxikologen bei höheren Prozentsätzen zur Vorsicht. Der SCCS empfiehlt eine Konzentration von 0,3 %, um die maximale Tagesdosis an Vitamin A nicht zu überschreiten und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Retinol gehört zur Familie der Retinoide und umfasst verschiedene Formen:

In Kosmetika sind Retinolester, Retinol und Retinal zugelassen. Retinal ist aufgrund der komplizierten Formulierung seltener. Damit Retinol in der Haut aktiv wird, muss es zuerst in Retinal und schließlich in Retinsäure umgewandelt werden. Nur Retinsäure entfaltet die volle Wirksamkeit, wobei jede Umwandlung die Reizwirkung verringert, jedoch auch die Effektivität mindert. Retinol wird für die abendliche Anwendung empfohlen, da es licht- und hitzeempfindlich ist und daher idealerweise in Airless-Verpackungen aufbewahrt wird.

Hinweis: Retinylpalmitat dient als Antioxidans, das oft zum Schutz von kosmetischen Formulierungen vor Oxidation eingesetzt wird und auch UV-Filter in Sonnenschutzprodukten unterstützt.


Quellen:

  • Retinoids in the treatment of skin aging: An overview of clinical efficacy and safety, Clinical Interventions in Aging, 2006
  • Retinoids: active molecules influencing skin structure formation in cosmetic and dermatological treatments, Advances in Dermatology and Allergology, 2019
  • A comparative study of the effects of retinol and retinoic acid on histological, molecular, and clinical properties of human skin, Journal of Cosmetic Dermatology, 2016